Geschichte von Spessart

Über 700 Jahre reicht die Geschichte der Gemeinde Spessart mit ihrem strassendorfartigen Kern zurück. Schon im frühen 12. Jahrhundert wurde die Hochfläche gerodet und kleine Gehöfte angelegt. Der Name der Siedlung "Spessart" komt von

<- Spessart

speht-hart = Spechtswald. Überliefert ist eine Urkunde vom Jahr 1265, worin ein Streit um den Heu-Zehnten mit der St. Martinskirche in Ettlingen geschildert wurde. Überhaupt blieb die Bindung an die St. Martinskirche erhalten, auch noch als in Spessart 1493 die kleine Kirche (St. Antonius) erbaut wurde. Sie wurde bis 1799 von der St. Martinskirche betreut. Eine eigene Pfarrei erhielt Spessart erst im Jahr 1802. Die Geschichte von Spessart war aber nicht nur mit Ettlingen verbunden. Das um 1185 durch Graf Eberhard III von Eberstein gegründete Kloster Frauenalb besass durch Schenkung zehn Dörfer, darunter Spessart, die ihm Zinspflichtig waren. 1294 verkauften Heinrich von Rüppur und Gerhard von Ubstadt ihre Besitzteile an das Kloster Frauenalb. 1455 bekam das Kloster noch den Besitz des Abt's von Hirsau. So gehörte das Dorf bis zur Auflösung des Klosters Frauenalb 1803 zu dessen Herrschaftsbereich.

Viel Not brachte vor allem der Dreißigjährige Krieg (1618-48). Im jahr 1558 zählte man rund 150 Einwohner, nach Ende des Dreißigjährigen Krieges waren es noch 80. Der Schrecken des 15. August 1689 als Ettlingen lichterloh brannte hatten die Spessarter noch nicht vergessen, lag das Dorf im Schußfeld des Spanischen Ebfolgekrieges (1701-14) ging doch der Befestigungswall der Ettlinger Linie fast am Dorf vorbei. Und im Polnischen Ebfolgekrieg (1734-35) wurde die Ettlinger Linie gerade bei Spessart in der Nacht vom 3. auf 4. Mai 1734 von den Franzosen durchbrochen.

Die 1803 erhaltene dörfliche Eigenständigkeit im Rahmen der markgräflichen Kommunalgesetze endete mit der Eingemeindung nach Ettlingen am 1. März 1972.